Stewart OʼNan

Stewart OʼNan, geboren 1961 in Pittsburgh, wuchs in Boston auf. Von Kindheit an war die öffentliche Bibliothek sein Lieblingsort, der ihm die Begegnung mit Ray Bradbury und Stephen King, Anton Čechov, Virginia Woolf und anderen ihn prägenden Autoren ermöglichte. Er studierte 1979–1983 Luftfahrttechnik in Boston und arbeitete anschließend fünf Jahre lang als Flugzeugingenieur bei Grumman Aerospace auf Long Island. Bevor OʼNan das Schreiben zu seinem Beruf machte, studierte er 1989–1992 im Masterʼs of Fine Arts Program Literaturwissenschaft an der Cornell University in Ithaca, NY. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit leitete OʼNan zeitweise aus finanziellen Gründen Kurse für Kreatives Schreiben, zuletzt am Trinity College in Hartford. Die Zeitschrift „GRANTA“ wählte ihn 1996 unter die 20 besten amerikanischen Romanschriftsteller der jüngeren Generation. Stewart OʼNan lebt heute mit seiner Frau Trudy und seinen beiden Kindern in Avon, Connecticut.

*  1961

von Andrew Niedermeiser

Essay

Es sind meist die gewöhnlichen und doch höchst individuellen Menschen der amerikanischen Mittel- und Unterschicht, deren Seelenlage und Probleme Stewart OʼNan mit erzählerischen Präzisionsinstrumenten untersucht und auslotet. Am Beispiel ihres Scheiterns, ihrer verlorenen Illusionen, ihrer Verletzlichkeit entwirft er ein Gesellschaftspanorama, in dem sich die Träume von Freiheit und Gleichheit in Einsamkeit, Entfremdung, gesichtslosen Kleinstädten und muffigen Vororten ...